mit Gerd Heidemann und Christa Schroeder
mit Fitnesstrainerin Lara an meiner Seite auf der Suche nach dem Frühling. Ich plaudere über den Hund, die Hühner, das Wetter vor mich hin. Weil ich auf meiner Hunderunde immer Podcasts im Ohr habe, hat sich auch auf dieser Runde ein Audiofile eingeschlichen.
Die Story aus Sicht des Herrn Heidemann:
https://www.gerd-heidemann.info/tagebuch-affaere/1980/
Das Telefonat zwischen Heidemann und Schroeder:
https://youtu.be/NeaMbLJ93aM
Ostthüringer Zeitung
„Hein liefert gleichzeitig das famose Psychogramm, dem jeder irgendwann schon einmal begegnet ist, und die Sozialstudie einer Generation, die irgendwo immer auf eine ganz seltsame Weise auf der Suche ist.“
dpa
„Hein nimmt seine Leser mit einer guten Prise Ironie und lakonischem Blick auf eine kurzweilige Reise in die letzten Jahre der DDR.“
Buchjournal
„Komisch und selbstironisch nähert sich Jakob Hein einmal mehr der Generation Ost. Unbedingt lesenswert, nicht nur für Partnersuchende.“
Wilhelm Busch
Das alte Jahr gar schnell entwich …
Das alte Jahr gar schnell entwich.
Es konnt sich kaum gedulden
und ließ mit Freuden hinter sich
den dicken Sack voll Schulden.
Einsiedlers Heiliger Abend
Ich hab’ in den Weihnachtstagen –
Ich weiß auch, warum –
Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
Der ist ganz verkrüppelt und krumm.
Ich bohrte ein Loch in die Diele
Und steckte ihn da hinein
Und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.
Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
Zu sparen, ihn abend noch spät
Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
Und anderem blanken Gerät.
Ich kochte zur heiligen Stunde
Mir Erbsenuppe und Speck
Und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.
Und sang aus burgundernder Kehle
Das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
Alles das, was ich mied.
Es glimmte petroleumbetrunken
Später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat’s an der Tür gepocht.
Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang’s nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: “Herein!”
Ich zog mich aus und ging leise
Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
Und dankte auf krumme Weise
Lallend dem lieben Gott.
Joachim Ringelnatz Berlin 1928